Die Bedeutung der deutschen Gemeinschaft für die Geschichte Kronstadts


Diese Geschichte nahm zu Beginn des 12. Jahrhunderts ihren Anfang, als sich deutsche Siedler im Tal unter der Zinne niederließen. Während des Mittelalters erlebte die Stadt einen äußerst dynamischen Aufschwung. Ihr Wohlstand beruhte auf Handel und Handwerk.

Als der Stadtrat im 16. Jahrhundert beschloss, die Reformation der Kirche durchzuführen, begann sich die Stadt besonders lebhaft zu entwickeln. Im Zuge der Reformation wurde das Fürsorgewesen verbessert und die Schulen wurden umgestaltet, so dass das neue Erziehungsideal in der Vermittlung humanistischer Werte bestand. Die Ergebnisse dieser Bestrebungen wurden rasch sichtbar und verliehen Kronstadt ein spezifisches Gepräge, das sich bis zum heutigen Tag wahrnehmen lässt. Auch der kosmopolitische Geist, den die Stadt aufgrund ihrer Rolle als Durchzugs- und Handelsplatz fahrender Händler und Handwerker annahm, ist bis heute eines ihrer Markenzeichen.

Die schwunghafte Entwicklung der Stadt setzte sich bis ins 19. Jahrhundert weiter fort, und Kronstadt wurde zu einer blühenden Metropole, in der zu gleichen Teilen Deutsche, Ungarn und Rumänen lebten. Die deutsche Gemeinschaft erlebte in dieser Zeit einen weiteren Entwicklungsschub. Die Gewinne aus der Industrie investierte sie in eine vielgliedrige Infrastruktur aus Schulen und Heilanstalten. Von den dramatischen Einschnitten des 20. Jahrhunderts sei hier die Auswanderung großer Teile der deutschen Gemeinschaft erwähnt; in den Jahren nach der politischen Wende von 1989 schwand die sächsische Bevölkerung Kronstadts.

Heute wirkt diese Gemeinschaft in die Welt außerhalb ihrer Mauern insbesondere durch den außerordentlichen Reichtums ihrer Traditionen. Zu den traditionsreichen Konzerten gelangen Menschen aus aller Welt. Begeisterte Forscher vermitteln den Besuchern neue Erkenntnisse über die Geschichte und das Denkmalerbe der Schwarzen Kirche. Die Bildungsangebote der Gemeinde werden von Hunderten von Kindern und Jugendlichen wahrgenommen. Darüber hinaus sind die Diakoniestation und das Altenheim der Gemeinde wichtige Anlaufstellen für viele bedürftige Menschen geworden.

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